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Aristoteles mit der Büste Homers

1653
On view at The Met Fifth Avenue in Gallery 616
In diesem erfundenen Porträt von Aristoteles legt der griechische Philosoph nachdenklich seine Hand auf eine Büste Homers, dem Epiker einer früheren Zeit. An der Goldkette hängt ein Medaillon mit einem Bild von Alexander dem Großen, den Aristoteles unterrichtet hatte. Es wird allgemein angenommen, dass Aristoteles über den Wert weltlichen Erfolges gegenüber spirituellen Werten nachdenkt. Die Schatten über Aristoteles' Brauen und Augen deuten auf Nachdenklichkeit hin, während die Objekte, die er berührt, sowohl die materielle als auch die spirituelle Welt repräsentieren. Das Bild wurde für den sizilianischen Sammler Antonio Ruffo angefertigt und zählt zu den größten Werken des Künstlers.

Artwork Details

Object Information
  • Titel: Aristoteles mit der Büste Homers
  • Künstler: Rembrandt (Rembrandt van Rijn), Niederlande, 1606–1669
  • Datum: 1653
  • Medium: Öl auf Leinwand
  • Dimensionen: 143,5 x 136,5 cm
  • Anerkennung: Neuerwerb mit spezieller Unterstützung und Geldmitteln von Freunden des Museums, 1961
  • Akzession Nr.: 61.198
  • Curatorial Department: European Paintings

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Cover Image for 126. Die Führung des Museumsdirektors, 2. Stock: Aristoteles mit der Büste Homers

126. Die Führung des Museumsdirektors, 2. Stock: Aristoteles mit der Büste Homers

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Der bärtige Mann in diesem dunklen Gemälde ist der griechische Philosoph Aristoteles. Weisheit kann man bekanntlich dem Menschen nicht ansehen, doch das hat Künstler in vielen Kulturen nicht an dem Versuch gehindert, diese Eigenschaft darzustellen — erinnern Sie sich beispielsweise an die Buddhas und Bodhisattvas, die wir in den Galerien für asiatische Kunst gesehen haben. Dieses Gemälde folgt einem etwas anderen Ziel. Während der Philosoph im Dunkeln steht, scheint Licht auf sein Gesicht, die fein gearbeiteten, weißen Ärmel und seine rechte Hand, die auf dem Kopf einer Büste ruht. Doch sein Blick ist abwesend — er scheint in innerliche Betrachtung versunken zu sein, und auf seinem besorgten Gesicht spielt die Melancholie einsamer Erkenntnis. Die tiefe Menschlichkeit des Bildnisses und der dramatische Kontrast von Licht und Dunkelheit sind typisch für Rembrandt.

Rembrandt wirkte im 17. Jahrhundert in Amsterdam, im „Goldenen Zeitalter“ der niederländischen Malerei. Dieses Gemälde schuf er für einen italienischen Auftraggeber, der bei ihm das Bild eines Philosophen bestellt hatte (ohne sich genauer festzulegen). Das Resultat ist ausgesprochen originell. Rembrandt stellt Aristoteles nicht im klassischen Gewand dar, sondern in zeitgenössischer, reich verzierter Kleidung. Beachten Sie die goldene Schulterkette: Sie hält ein Medaillon mit einem Bildnis von Alexander dem Großen. Dieser war Schüler des Philosophen —. Die Büste des Dichters Homer erweitert die Runde um eine weitere Größe der Antike. Für Aristoteles verkörperte Homer die Vergangenheit und Alexander die Zukunft — ein Brückenschlag zwischen Generationen von Denkern und Herrschern.

Schauen Sie sich bitte in aller Ruhe in dieser Galerie um — viele Gemälde hier stammen von Rembrandt. Das Metropolitan Museum ist im Besitz einer der schönsten Rembrandt-Sammlungen der Welt. * Wenn Sie weiter gehen möchten, führt uns der nächste Stopp zu einem anderen niederländischen Meister: Vermeer.

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