Das Metropolitan Museum of Art veröffentlicht neue immersive Virtual-Reality- und Online-Erlebnisse mit ikonischen Werken aus seiner Sammlung.

Der Tempel von Dendur und Werke aus den Galerien für ozeanische Kunst wurden für Virtual Reality (VR) und das Web transformiert.

In Zusammenarbeit mit der Plattform Atopia eröffnet das Met neue Wege für kulturelle Institutionen weltweit, eigene VR- und Online-Ausstellungen zu gestalten.

An image of the Temple of Dedur partially submerged at sunset
A series of tall carved poles and a woven suit situated in a sunlight foliage background

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(New York, 10. November, 2025)— Das Metropolitan Museum of Art veröffentlicht zwei neue immersive Erlebnisse „Dendur Decoded“ und „Oceania: A New Horizon of Space and Time“, in welchen der berühmten Temple of Dendur sowie monumentalen Werken der ozeanischen Kunst aus dem neu eröffneten Michael C. Rockefeller Wing – darunter die Zeremonialhaus-Decke des Kwoma-Volkes aus Papua-Neuguinea, die Asmat-bisj-Pfähle und die Atingting kon (Schlitzgongs) aus Vanuatu – in 3D erkundet werden können. Diese Erlebnisse ermöglichen es weltweiten Besucher:innen, die beliebten Galerien und Werke mithilfe eines persönlichen VR-Headsets oder über die Website des Met zu erkunden. In Zusammenarbeit mit Atopia, einer Plattform für immersive Kunst- und Kulturerlebnisse, hat das Met neue Wege geschaffen, mit denen Museen ihre eigenen VR- und Web-Ausstellungen gestalten und veröffentlichen können. So wird der Zugang zu digitalen Innovationen im Museumsbereich weiter geöffnet.

Die ersten Virtual-Reality-Erlebnisse des Metropolitan Museum of Art, Dendur Decoded und Oceania: A New Horizon of Space and Time, entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Kurator:innen des Museums. Beide Projekte zeichnen sich durch innovative, erzählerische Ansätze und hochauflösende 3D-Scans aus, die vom Imaging-Team des Met erstellt wurden. Die Erlebnisse ermöglichen es Besuchenden weltweit, Kunstwerke durch Bewegung, Klang, Interaktion und Spiel zu entdecken. Vom Betreten des Tempels von Dendur bis hin zum Betrachten der 17 Fuß hohen bisj-Pfähle auf Augenhöhe bieten sie eine einzigartige Möglichkeit, ikonische Werke neu zu erleben.

„Die Sammlung des Met wird jedes Jahr von Millionen Menschen besucht. Durch die Möglichkeiten virtueller Räume können wir kulturelle Erfahrungen schaffen, die unabhängig vom geografischen Standort zugänglich sind“, so Max Hollein, Marina Kellen French Director und CEO des Met. „Diese neuen VR- und Web-Erlebnisse stellen spannende Erzählformen und kuratorische Expertise in den Vordergrund und ermöglichen einen immersiven, partizipativen Zugang zu ausgewählten Meisterwerken des Metropolitan Museums.“

„Bislang waren immersive Ausstellungen maßgeschneiderte, aufwendige Einzelprojekte. Wir haben Atopia entwickelt, damit Museen jeder Größe interaktive Geschichten gestalten, veröffentlichen und skalieren können – und ihre Sammlungen von überall auf der Welt zugänglich werden”, ergänzt Annabell Vacano, Gründerin von Atopia. “Das Met war ein außergewöhnlicher Partner bei der Entwicklung von Atopias Storytelling-Tools, und es war eine Ehre, mit den hervorragenden Teams des Hauses zusammenzuarbeiten.“

Dendur Decoded
Das VR- und Web-Erlebnis Dendur Decoded ist als lebendige, vieraktige Erzählung aufgebaut und umfasst über 150 neu aufbereitete Inhalte – darunter Bild- und Videomaterialien aus den Archiven des Met und der UNESCO. Die Inhalte entstanden in Zusammenarbeit mit Isabel Stünkel, Kuratorin der Abteilung Ägyptische Kunst, und Erin Peters, Assistant Professor für Kunstgeschichte und visuelle Kultur an der Appalachian State University, mit Unterstützung von Diana Craig Patch, Lila Acheson Wallace Kuratorin und Leiterin der Abteilung Ägyptische Kunst, sowie Janice Kamrin, Kuratorin für Ägyptische Kunst.

Das Erlebnis beginnt mit „Act I: Explore Dendur“, wo der Tempel vorgestellt wird und Details seiner Dekoration erklärt werden. Es folgt „Act II: Dendur in Nubia“, eine 3D- und 360-Grad-Dokumentation über den ursprünglichen Standort des Tempels am Westufer des Nils. Dabei wird gezeigt, wie der Tempelim Rahmen der internationalen UNESCO-Kampagne zur Rettung der Monumente Nubiens vor der Überflutung durch den Nassersee bewahrt und in 1967 den Vereinigten Staaten übergeben wurde. „Act III: Reconstructing Dendur“ lädt dazu ein, Teile des Tempels virtuell wiederaufzubauen und zu entdecken, wie das Met ihn in New York in einer neuen Galerie wieder aufbaute, die am 27. September 1978 eröffnet wurde. Der abschließende Teil, „Act IV: Reflection“,weist auf frühere MetLiveArts-Performances hin und verdeutlicht, wie der Tempel zeitgenössische Kunstschaffende inspiriert hat. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, persönliche Gedanken oder Beobachtungen als Sprachnotiz zu hinterlassen.

Oceania: A New Horizon of Space and Time
Oceania: A New Horizon of Space and Time feiert die beeindruckenden Kunstwerke Ozeaniens in dem neu eröffneten Michael C. Rockefeller Wing des Met. Fünfzehn Objekte werden in einer von den pazifischen Inseln inspirierten virtuellen Welt präsentiert, die durch Klang, Umgebung und Erzählung kontextualisiert werden. In dieser immersiven Umgebung werden die Werke durch begleitende Inhalte ergänzt, darunter Originalaudio, Erzählungen aus dem Pazifikraum, Archivbilder, 360-Grad-Videos und hochauflösende 3D-Modelle. Zu den Höhepunkten zählen die eindrucksvolle Ceremonial House Ceiling, die das farbenprächtige Innere eines Männerhauses aus der Sepik-Region von Papua-Neuguinea nachempfindet; fünf aufragende bisj-Pfähle der Asmat aus Westneuguinea; sowie der über vier Meter hohe Atingting kon (Schlitzgong) aus Vanuatu.

In der offenen, erkundbaren Umgebung entfaltet sich eine lebendige virtuelle Galerie, bevölkert von 3D-gescannten Objekten und immersiven Klanglandschaften. So lädt die Sawos zum genauen Betrachten ein, begleitet von einer spannenden Audiogeschichte über eine Schlacht, in der die Ahnenskulptur zum Leben erwacht – kombiniert mit einem interaktiven 3D-Modell. Die Ceremonial House Ceiling enthält ein Spiel, bei dem Besuchende über die 270 pangals (bemalte Paneele) verstreute Motive entdecken – darunter Krokodile, Insekten und Kasuare. Die Body Mask, geschaffen von einem Asmat-Künstler, wird durch zeitgenössische Fotografien von Joshua Irwandi, Dokumentarfotograf in Jakarta, ergänzt, die zeigen, wie diese Masken von den Asmat im Südwesten Neuguineas hergestellt und getragen werden.

Entwickelt in Zusammenarbeit mit Maia Nuku, der Evelyn A. J. Hall and John A. Friede Kuratorin für die Kunst Ozeaniens am Met, und Sylvia Cockburn, Senior Research Associate für die Kunst Ozeaniens, wird das Erlebnis durch Stimmen aus dem Pazifikraum lebendig, darunter eine Begrüßung von Michael Mel (PhD, Performancekünstler, Dozent, Kurator derzeit Senior Lecturer und Leiter des Fachbereichs Expressive Arts an der University of Goroka) sowie eine abschließende Sonnenuntergangszeremonie von Che Wilson (Ngāti Rangi-Whanganui, Tūwharetoa, Mōkai Pātea, Ngāti Apa, Ngā Rauru), einem Māori-Führer mit einer Laufbahn in den Bereichen kulturelle Interessenvertretung, Governance und Leadership.

VR- und Online-Innovationen für den Kulturbereich
Für die virtuellen Erlebnisse des Met arbeitete die Abteilung für Emerging Technology and Digital des Museums eng mit Atopia zusammen, um Funktionen zu entwickeln, die Museen jeder Größe ermöglichen, ähnliche immersive Ausstellungen selbst zu erstellen. Über einen auf der Plattform verfügbaren „No-Code“-Editor können Kurator:innen und Designer:innen Bilder, 3D-Scans und begleitende Informationen aus ihren Sammlungen per Drag-and-drop in virtuelle Räume einfügen. Diese können anschließend direkt auf der Plattform veröffentlicht und sofort im Web und in VR erlebt werden.

Zugang und Verfügbarkeit
Die beiden immersiven Ausstellungen sind ab sofort kostenlos auf der Website des Met sowie auf Meta Quest 2/3/3s verfügbar. Die gesamte Audioebene des Erlebnisses ist mit Untertiteln versehen.

Atopia ist sowohl mit Standard-Webbrowsern auf Desktops und Laptops als auch mit persönlichen VR-Headsets (Meta Quest 2/3/3s) kompatibel. Außerdem unterstützt die Plattform sowohl Einzel- als auch gemeinsame Besuche per Einladung.

Begleitprogramme
Die VR- und Web-Erlebnisse werden im Rahmen mehrerer Veranstaltungen aktiviert, darunter Met Expert Talks. Besucher:innen des Museums haben dabei die Möglichkeit, die virtuellen Erlebnisse mit vom Met bereitgestellten Headsets zu erleben – für ein vertieftes und kontextualisiertes Verständnis. Zudem wird es VR-Pop-ups bei Teens Take The Met am 15. Mai 2026 sowie im Rahmen eines kommenden Teen Friday Career Labs geben, bei dem Jugendliche direkt mit dem VR-Kreativteam sprechen können. Für bestimmte Menschen, die die neuen Ozeanien-Galerien nicht persönlich besuchen können, bietet das Museum spezielle Collection Tours zu Oceania: A New Horizon of Space and Time über bereitgestellte Headsets an. Weitere Details und VR-Veranstaltungen im Met werden bekanntgegeben.

Credits
Dendur Decoded und Oceania: A New Horizon of Space and Time wurden von einem interdisziplinären Team aus verschiedenen Bereichen des Met unter der Leitung von Brett Renfer, Senior Project Manager of Emerging Technologies, sowie den Abteilungen Kuratorium, Bildung, Bildbearbeitung und Digitales erstellt.

Dieses Projekt wurde durch den Director’s Fund ermöglicht.

Über The Metropolitan Museum of Art
Das Met präsentiert Kunst aus aller Welt und aus allen Epochen – für alle Menschen, die sie erleben und genießen möchten. Das Museum ist an zwei ikonischen Standorten in New York City beheimatet: The Met Fifth Avenue und The Met Cloisters. Millionen Menschen nehmen auch online am Met-Erlebnis teil. Seit seiner Gründung im Jahr 1870 strebt das Met danach, mehr zu sein als nur ein Schatzhaus seltener und schöner Objekte. Jeden Tag erwacht Kunst in den Galerien, Ausstellungen und Veranstaltungen des Museums zum Leben und eröffnet neue Perspektiven und unerwartete Verbindungen über Zeiten und Kulturen hinweg. Mehr unter metmuseum.org.

Über Atopia
Atopia ist eine neue Art, Kultur online zu erleben. Über jeden Webbrowser oder jedes VR-Headset können Besucher:innen in immersive Ausstellungen eintauchen, die von führenden Museen weltweit gestaltet wurden. Unsere No-Code-Plattform ermöglicht es Kultureinrichtungen, virtuelle Erlebnisse eigenständig und in großem Maßstab zu erstellen und zu teilen – und so Ausstellungen einem globalen Publikum über physische Grenzen hinaus zugänglich zu machen. Atopia’s Mission: Kulturellen Zugang für alle Menschen eröffnen. Mehr unter https://atopia.space.


Bilder: Standbild aus Dendur Decoded. Bild mit freundlicher Genehmigung des Metropolitan Museum of Art; Standbild aus Oceania: A New Horizon of Space and Time. Bild mit freundlicher Genehmigung des Metropolitan Museum of Art.