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Torso eines Bodhisattvas

ca. 5th century
On view at The Met Fifth Avenue in Gallery 235
Kultbilder von Bodhisattvas wurden im 4. – 5. Jhd. zu einem wichtigen Bestandteil der buddhistischen Mahayanapraktiken (die Sekte des Großen Fahrzeugs im nordindischen Buddhismus). Die Klöster der Region Gandharan gaben massive Bodhisattvas in Auftrag, um der wachsenden Beliebtheit dieser eingreifenden Gottheiten gerecht zu werden, die buddhistische Nächstenliebe verkörpern. Der Kult des Avalokiteshvara steht für den höchsten Ausdruck dieser Geisteshaltung. Dieser große Steintorso ist ein spektakulärer Überlebender dieser Zeit und stammt wahrscheinlich aus dem Sahri-Bahlol-Kloster und von einer Figur ab, die ursprünglich drei Meter große war. Seine feinfühlige Modellierung und Bekleidung mit einer Mönchsrobe spiegelt die bleibende Erinnerung an Kontakt mit dem hellenistischen Westen wider.

Artwork Details

Object Information
  • Titel: Torso eines Bodhisattvas
  • Datum: ca. 5. Jhd.
  • Geografie: Pakistan, ehemals Region Gandhara (heutzutage Peschawar)
  • Medium: Schiefer
  • Dimensionen: H: 163,8 cm
  • Anerkennung: Neuerwerb, Schenkung von Lila Acheson Wallace 1995
  • Akzession Nr.: 1995.419
  • Curatorial Department: Asian Art

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7910. Torso eines Bodhisattvas

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SPRECHER: Die stark ausgeprägte Muskulatur dieses kräftigen Torsos unterscheidet diese Figur von den meisten anderen in diesem Ausstellungsbereich. Es handelt sich hier um eine buddhistische Gottheit namens bodhisattva: ein Wesen, das spirituelle Vollkommenheit erlangt hat, jedoch auf den Zustand des nirvana verzichtet. Stattdessen zieht der Bodhisattva es vor, auf der Erde zu bleiben und andere auf dem Weg zur Erleuchtung zu begleiten.

Skulpturen aus Süd- und Südostasiens betonen Muskulatur und Bekleidung in der Regel weniger. Diese Skulptur ist dagegen naturalistisch aufgefasst. Die schweren Stoffe erinnern an antike griechische oder römische Skulpturen. Diese Mischung aus westlichen klassischen Einflüssen und buddhistischer Ikonografie ist typisch für die Kunst des antiken Reichs Gandhara. Es befand sich im Grenzgebiet zwischen dem heutigen Afghanistan und Pakistan. Als Alexander der Große im 4. Jahrhundert vor Christus hier ankam, war Gandhara bereits eine Verbindung zwischen der östlichen und westlichen Welt. Zwei Jahrhunderte später vertrieben Nomaden aus dem Osten die Griechen und gründeten das Reich Kuschana, dessen Herrscher zum Buddhismus konvertierten. Die kosmopolitische kulturelle Tradition von Gandhara blieb jedoch erhalten. Es befand sich auf der Haupthandelsstraße zwischen China und der Ägäis. Römische Senatoren trugen Roben aus indischer Baumwolle, die über Gandhara exportiert wurde.

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