Winterlandschaft
Anselm Kiefer German
Not on view
Die Kontemplation der Wildnis oder sogenannte sublime Landschaften waren ein Tropus der Romantik, vor allem in Deutschland. Kiefers Winterlandschaft beschwört diese vergangene Ära zwar herauf, aber die grob gepflügte, schneebedeckte Erde verleiht der Szene Trostlosigkeit. Ein körperloser Frauenkopf, der aus dem Hals blutet, erhebt sich über dem Feld und blutrote Wasserfarbflecken färben den fahlen Untergrund. Kiefer hatte vielleicht eine mythologische Personifikation der Natur im Auge – z. B. Daphne, deren Vater sie in einen Lorbeerbaum verwandelte, um der Aufmerksamkeit Apollos zu entkommen. Trotzdem ist diese Darstellung eines zerstörten Terrains mit Blutflecken schwer von dem Gedanken an die schweren Wunden zu trennen, die der 2. Weltkrieg riss.
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